Pommerns Hauptstadt Stettin, die sich auf dem trockenen westlichen,
bis zu 35 m hoch ansteigenden Oderufer zur größten und bedeutendsten
Stadt Pommerns entwickelte, liegt an der letzten möglichen
Überquerungsstelle des bis zu 8 km breiten, von zwei Flussarmen durchzogenen
Urstromtales.
Dieser geografischen Lage verdankt die Stadt an der Oder ihre Entwicklung
zum bedeutenden Schifffahrts - und Wirtschaftszentrum. Mit einem
Güterumschlag von 8,4 Mio Tonnen schob sich Stettin ab 1936 nach Hamburg
an die zweite Stelle der deutschen Häfen.
Die Winter im Osten bringen oft schon vor Weihnachten geschlossene
Eisdecken. So wäre hier ein winterlicher Schiffsverkehr ohne Eisbrecherhilfe
kaum denkbar gewesen. So fiel dem führenden Ostseehafen Stettin bei
der technischen Entwicklung des "Eisbrecherwesens" eine besondere Rolle zu.
Die Stadt wurde Heimathafen einer privatwirtschaftlich organisierten
Eisbrecherflotte. Stettin wurde Namensgeber jenes Dampf - Eisbrechers, der
bis 1945 Flagschiff der besagten Flotte war, glücklich alle Widrigkeiten
des Krieges überstand und jetzt als Museumsschiff weiterfährt.
Die STETTIN gab vielen Seeleuten im Winter das tägliche Brot,
den Kaufleuten sicherte sie den ganzjährigen wirtschaftlichen Erfolg.
Unzählige Schiffe hat sie während ihrer Dienstzeit aus dem Eis
gebrochen. Bei allen Einsätzen war das Glück ihr stiller Begleiter.
Für viele Betroffene ist die STETTIN zum Symbol geworden, in der
Vergangenheit, der Gegenwart und für die Zukunft, die Hoffnung nie
aufzugeben.
Die STETTIN wurde von den Stettiner Oderwerken AG erbaut und am 16.
November 1933 als bis dahin größter unter deutscher Flagge gekommener
Eisbrecher in Dienst gestellt.
Die STETTIN 1934 an der Hakenterrasse in Stettin.
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Auftraggeber war die Industrie - und Handelskammer zu Stettin, die
zur Verbesserung der Wirtschaft und des Handels eine eigene Eisbrecherflotte
unterhielt, um im Winter eine freie Zufahrt nach Stettin zu ermöglichen.
Modernstes und größtes Schiff dieser Flotte war die STETTIN, die
vier weiteren Eisbrecher waren die PREUSSEN, POMMERN, BERLIN und
SWINEMÜNDE.
Die Einsatzgebiete der STETTIN waren nach der Indienststellung die
Oder und das Stettiner Haff. Als unermüdlicher Helfer war sie zum Segen
der Passagier- und Handelsschifffahrt sowie für die Kriegsmarine bis
Anfang 1945 tätig. Im März 1945 konnte sie mit mehr als 500
Kriegsflüchtlingen von Stettin aus über die