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Mit der Aufgabe, Eis zu brechen, verband sich die
Notwendigkeit, den Rumpf und die Aufbauten des Schiffes anders zu konstruieren,
als man es von Hochsee- oder Binnenfrachtern, von Kreuzfahrt- oder
Küstenschiffen her kennt. Durch den bauchigen Schiffsrumpf wurde
sichergestellt, dass Eispressungen dem Schiff nichts anhaben konnten. Im
Gefahrenfall wurde die STETTIN aus der sich schließenden Eisdecke heraus
gepresst bzw. konnte sich durch selbsterzeugte Schaukelbewegungen des Rumpfes
vom Eisdruck befreien.
Als Schiffsantrieb wurde eine damals moderne Dreifach -
Dampf - Expansionsmaschine konstruiert und eingebaut. Mit nahezu 2000 PS
an der Schiffsschraube konnte
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bei langsamer Fahrt eine geschlossene Eisdecke bis zu einem Meter Dicke
zügig gebrochen werden.
Die STETTIN wurde von ihren Konstrukteuren als reines
Arbeitsschiff konzipiert, auch wurde bei der Ausstattung gespart und die
Mannschaft musste sich in Verzicht üben. Die Seeleute, Maschinisten
und Heizer wurden in Gemeinschafts- Unterkünften getrennt nach Maschine
/ Deck und Heizer / Trimmer mit je sechs Kojen untergebracht. Daneben gab
es zwei, durch eine Wand getrennte Gemeinschaftsduschen. Die Offiziere waren
etwas besser gestellt, ihnen standen Kammern mit maximal zwei Kojen und
Handwaschbecken zur Verfügung.
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